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CHORIONZOTTENBIOPSIE (CVS: chorionic villus sampling)

ÜBERBLICK

ANATOMISCHE GRUNDLAGEN

NUTZEN DER UNTERSUCHUNG

VORTEILE

RISIKEN

ALTERNATIVEN

DIE TECHNIK

Transabdomineller Weg

Transzervikaler Weg

ULTRASCHALLUNTERSUCHUNG

LABOR UND RESULTATE

Hinweise zu beachten im Anschluß an die Entnahme

ANTI D-PROPHYLAXE - FETALE HÄMOLYTISCHE ANÄMIE

ÜBERBLICK

Die Chorionzottenbiopsie stellt einen großen Fortschritt in der Prenatalen Diagnostik dar und ist in unserem Zentrum zu einem Routineeingriff bei genetischen Risikoschwangerschaften geworden.

Die Chorionzottenbiopsie erlaubt eine genaue, frühzeitige Analyse des fetalen Chromosomensatzes in der 11.-12. Schwangerschaftswoche (SSW), was mit der Amniozentese erst in der 15.-20. SSW möglich ist.

ANATOMISCHE GRUNDLAGEN

Die Chorionzotten entsprechen jenem Teil der Plazenta, der sich zwischen Dezidua basalis (Teil der mütterliche Uteruswand) und Chorionplatte (fetaler Anteil der Plazenta) erstreckt.
Die Chorionzotten enthalten eine große Anzahl an Zellen in der Teilungsphase, die Aufschluß über den fetalen Karyotypen geben. 

Anatomie Fr¸hschwangerschaft 

NUTZEN DER UNTERSUCHUNG

mittels CVS erlangte Informationen

An den Chorionzotten kann man folgende Untersuchungen durchführen:

Durch die DNA-Analyse der Chorionzotten diagnostizierbare genetische Erkrnakungen

VORTEILE

Durch die frühzeitige Entnahme und Auswertungsmöglichkeit bei der Chorionzottenbiopsie, ca 5 Wochen vor der Amniozenthese, ist eine frühzeitige Diagnosestellung fetaler Anomalien möglich. Dies kann dann zum Entschluß eines Schwangerschaftsabbruches führen. Den Schwangerschaftsabbruches in diesem Gestationsalter zu vollziehen ist einfacher und sicherer. Das Risiko für körperliche und psychische Komplikationen ist niedriger.
Empfehlenswert ist diese Untersuchung, die in der 12.-14. SSWO durchgeführt werden kann und einen kurzen Diagnosezeitraum erfordert ( 14 Tage versus 2-3 Wochen bei der Amnioznenthese) unter folgenden Bedingungen:

RISIKEN

Vereinzelt wurde auch über Verletzungen der Exträmitäten und des Gesichtes berichtet, die auf die Entnahme der Chorionzotten zurückzuführen waren. Statistisch gesehen konnte nie bewiesen werden, daß derartige Anomalien bei Neugeborenen durch die Chorionzottenbiopsie hervorgerufen wurden. In unserem Zentrum wird diese Untersuchung entsprechend der WHO Empfehlungen erst nach Abschluß der Embriogenese also nach der 11. In kontrollierten Studien wurde nachgewiesen, daß das Abortrisiko bei der Chorionzottenbiopsie dem Risiko der Amniozenthese entspricht oder sogar darunter liegt, wenn von fachmännischer erfahrener Hand durchgeführt.

ALTERNATIVEN

Keine diagnostische Maßnahmen werden unternommen, wenn die Schwangere aus persönlichen Gründen nicht vorzeitig über das evtl. Vorhandensein von chromosomalen Anomalien in Kenntnis gesetzt werden möchte, weil sie in keinem Fall einen Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen würde.
Eine Ultraschallscreening im 2. Trimenon mit Augenmerk auf Hinweiszeichen für chromosomale Anomalien darstellen könnte in Erwäggung gezogen werden ist jedoch bei uns aus organisatorisch-technischen Gründen nicht mögllich.
Hinweiszeichen für Chromosomale Anomalien sind:

Die Zukunft liegt in der Möglichkeit der Isolierung fetaler Amnionzellen aus dem mütterlichen Blut und der daraus erfolgten Bestimmung des Karyotypen, womit jeglichen Risiko einer Abortinduktion eliminiert würde.

DIE TECHNIK

Die Chorionzottenbiopsie erfolgt ambulant in der 11.-13. SSWO transzervikal oder transabdominal. 

CVS Punktion 

Transabdomineller Weg

Wird in unserem Zentrum bervorzugt.
Zu Beginn wird mittels Ultraschalluntersuchung das Gestationsalter und die Position der Plazenta bestimmt.Es erfogt die Desinfektion des Abdomens und anschließendes steriles Abdecken. Die Sonde wird in eine sterile Hülle eingewickelt, mit einer Führungsschiene versehen. Durch die Ultraschallsonde kann die Position der Nadel-kanüle während des gesamten Eingriffes überprüft werden. Die Einführung der Nadel ist von einem etwas tiefem, kurzen un duchaus tollerablem Schmerzen begleitet, der beim durchtreten des Bauchfelles hervorgerufen wird (eine Stellenbetäubung ist nicht notwendig). Durch diese Nadel-kanüle wird eine noch dünnere Nadel eingeführt, die bis zur Plazenta vorgeschoben wird. Durch leichtes auf- und abbewegen der Nadel verbundem mit einem Sogvorgang lösen sich kleine Zottenanteile von der Plazenta (ca. 10-25 mgr), die abgesaugt werden. Oftmals sind mehrere Entnahmen notwendig, um ausreichend Gewebe zu gewinnen. Die Nadel-kanüle wird dabei in Ihrer Position nicht verändert, was für die Patientin keine zusätzlichen Schmerzen bedeutet. Der Vorgang dauert wenige Minuten.
Die Chorionzotten werden sofort gereinigt, wobei Reste dezidualen Gewebes (Teile der Uterusschleimhaut nicht fetalen Ursprungs) entfernt werden und anschließend in das Labor geschickt.
Derzeit hat sich die transabdominelle Methode durchgesetzt, da sie leichter durchführbar und weniger unangenehm für die Patientin ist. Nach dem Eingriff wird die Patientin noch für 30 Minuten zur Beobachtung behalten.

ULTRASCHALLUNTERSUCHUNG

Die Ultraschalluntersuchung, die im Rahmen der Chorionzottenbiopsie durchgeführt ermöglicht die genaue Bestimmung des Schwangerschaftsalters. Uf eine weitere anatomische Untersuchung des Feten muß aus organisatorischen Gründen verzichtet werden. Deshalb raten wir die vorgesehene Ultraschallkontrolle der 20. SSW wahrzunehmen. Diese Untersuchung in der 20 SSW ist nicht nur genauer, sondern erlaubt es auch eine Spina bifida des Feten auszuschließen.

LABOR UND RESULTATE

Die Chorionzotten werden entsprechend der direkten Methode analysiert. Es wird aber auch eine Kultur zur indirekten Untersuchung angelegt, um falsch positive Ergebnisse auszuschließen.
In seltenen Fällen (1-2%) ist die Wiederholung der Untersuchung notwendig und zwar dann, wenn nicht genügend Material gewonnen wird. In manchen Fällen erfogt die weitere Kontrolle durch Amniozenthese.

Hinweise zu beachten im Anschluß an die Entnahme

Wir raten, den Tag der Punktion ohne körperliche Betätigungen zu Hause zu verbringen.
Für eine Woche nach dem Eingriff können die gewohnten Tätigkeiten wieder aufgenommen weden, längere Reisen, Ausflüge, sportliche Aktivitäten, Geschlechtsverkehr sollten jedoch gemieden weden.

Am Tag der Punktion kann die Schmerzempfindlichkeit an der Einstichstelle leicht erhöht sein und es kann auch zum Auftreten von uterinen Kontraktionen kommen.
Sollte es zu

kommen, wenden Sie sich sofort an Ihren behandelnden Gynäkologen oder suchen Sie die Erste Hilfe auf.

 

ANTI D-PROPHYLAXE - FETALE HÄMOLYTISCHE ANÄMIE

Die Anti D-Prophylaxe besteht in der intramuskulaeren Injektion von Anti-D Antikoerpern.

Sei wird bei jeder Schwangeren bei der, der Rh-Faktor und der indirekte Choombstest negativ sind, sowie nach jedem invasiven Eingriff, wie Amniozentese, Chorionzottenbiopsie und Nabelschnurpunktion, nach einer Geburt oder einem Abortgeschehen, durchgefuehrt.

Nach der Anti-D Prophylaxe ist der indirekte Coombstest immer positiv und bleibt es fuer ca. 2 Monate.

Der Coombstest gibt Auskunft ueber den Blutspiegel der Anti D-Antikoerper, die mit der Prophylaxe verabreicht oder in seltenen Faellen im Rahmen einer Rh-Inkompatibilitaet von der Schwangeren selbst gebildet werden.

Durch die Injektion der Antikoerper werden die fetalen roten Blutkoerperchen, die in den muetterlichen Kreislauf gelangt sind, zerstoert und verhindern die Immunisierung der Mutter gegen die fetalen Blutkoerperchen.

Wenn die Schwangere selbst Anti-D Antikoerper bildet,wie im Falle der Rh Inkompatibilitaet, ueberschreiten diese die Plazentaschranke und zerstoeren die fetalen Blutkoerperchen. Die Folge ist eine fetale Anaemie, die mit Bluttransfusionen behandelt werden muß. Vorsicht!

Pazienten und Laien sind gebeten, diese und andere in unseren Internet-Seiten gefundene Informationen mit dem Behandelnden Arzt zu revidieren.

Letzte Änderung 2. September 2010

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