Hinweise zu beachten im Anschluß an die Entnahme
ANTI D-PROPHYLAXE - FETALE HÄMOLYTISCHE ANÄMIE
Die Chorionzottenbiopsie stellt einen großen Fortschritt in der Prenatalen Diagnostik dar und ist in unserem Zentrum zu einem Routineeingriff bei genetischen Risikoschwangerschaften geworden.
Die Chorionzottenbiopsie erlaubt eine genaue, frühzeitige Analyse des fetalen Chromosomensatzes in der 11.-12. Schwangerschaftswoche (SSW), was mit der Amniozentese erst in der 15.-20. SSW möglich ist.
Die Chorionzotten entsprechen jenem Teil der Plazenta,
der sich zwischen Dezidua basalis (Teil der mütterliche
Uteruswand) und Chorionplatte (fetaler Anteil der Plazenta)
erstreckt. |
An den Chorionzotten kann man folgende Untersuchungen durchführen:
Durch die DNA-Analyse der Chorionzotten diagnostizierbare genetische Erkrnakungen
Durch die frühzeitige Entnahme und
Auswertungsmöglichkeit bei der Chorionzottenbiopsie, ca 5 Wochen
vor der Amniozenthese, ist eine frühzeitige Diagnosestellung
fetaler Anomalien möglich. Dies kann dann zum Entschluß
eines Schwangerschaftsabbruches führen. Den
Schwangerschaftsabbruches in diesem Gestationsalter zu vollziehen ist
einfacher und sicherer. Das Risiko für körperliche und
psychische Komplikationen ist niedriger.
Empfehlenswert ist diese Untersuchung, die in der 12.-14. SSWO
durchgeführt werden kann und einen kurzen Diagnosezeitraum
erfordert ( 14 Tage versus 2-3 Wochen bei der Amnioznenthese) unter
folgenden Bedingungen:
Vereinzelt wurde auch über Verletzungen der Exträmitäten und des Gesichtes berichtet, die auf die Entnahme der Chorionzotten zurückzuführen waren. Statistisch gesehen konnte nie bewiesen werden, daß derartige Anomalien bei Neugeborenen durch die Chorionzottenbiopsie hervorgerufen wurden. In unserem Zentrum wird diese Untersuchung entsprechend der WHO Empfehlungen erst nach Abschluß der Embriogenese also nach der 11. In kontrollierten Studien wurde nachgewiesen, daß das Abortrisiko bei der Chorionzottenbiopsie dem Risiko der Amniozenthese entspricht oder sogar darunter liegt, wenn von fachmännischer erfahrener Hand durchgeführt.
Keine diagnostische Maßnahmen werden unternommen, wenn die
Schwangere aus persönlichen Gründen nicht vorzeitig
über das evtl. Vorhandensein von chromosomalen Anomalien in
Kenntnis gesetzt werden möchte, weil sie in keinem Fall einen
Schwangerschaftsabbruch durchführen lassen würde.
Eine Ultraschallscreening im 2. Trimenon mit Augenmerk auf
Hinweiszeichen für chromosomale Anomalien darstellen könnte
in Erwäggung gezogen werden ist jedoch bei uns aus
organisatorisch-technischen Gründen nicht mögllich.
Hinweiszeichen für Chromosomale Anomalien sind:
Die Zukunft liegt in der Möglichkeit der Isolierung fetaler Amnionzellen aus dem mütterlichen Blut und der daraus erfolgten Bestimmung des Karyotypen, womit jeglichen Risiko einer Abortinduktion eliminiert würde.
Die Chorionzottenbiopsie erfolgt ambulant in der 11.-13. SSWO transzervikal oder transabdominal. |
Wird in unserem Zentrum bervorzugt.
Zu Beginn wird mittels Ultraschalluntersuchung das Gestationsalter
und die Position der Plazenta bestimmt.Es erfogt die Desinfektion des
Abdomens und anschließendes steriles Abdecken. Die Sonde wird
in eine sterile Hülle eingewickelt, mit einer
Führungsschiene versehen. Durch die Ultraschallsonde kann die
Position der Nadel-kanüle während des gesamten Eingriffes
überprüft werden. Die Einführung der Nadel ist von
einem etwas tiefem, kurzen un duchaus tollerablem Schmerzen
begleitet, der beim durchtreten des Bauchfelles hervorgerufen wird
(eine Stellenbetäubung ist nicht notwendig). Durch diese
Nadel-kanüle wird eine noch dünnere Nadel eingeführt,
die bis zur Plazenta vorgeschoben wird. Durch leichtes auf- und
abbewegen der Nadel verbundem mit einem Sogvorgang lösen sich
kleine Zottenanteile von der Plazenta (ca. 10-25 mgr), die abgesaugt
werden. Oftmals sind mehrere Entnahmen notwendig, um ausreichend
Gewebe zu gewinnen. Die Nadel-kanüle wird dabei in Ihrer
Position nicht verändert, was für die Patientin keine
zusätzlichen Schmerzen bedeutet. Der Vorgang dauert wenige
Minuten.
Die Chorionzotten werden sofort gereinigt, wobei Reste dezidualen
Gewebes (Teile der Uterusschleimhaut nicht fetalen Ursprungs)
entfernt werden und anschließend in das Labor geschickt.
Derzeit hat sich die transabdominelle Methode durchgesetzt, da
sie leichter durchführbar und weniger unangenehm für die
Patientin ist. Nach dem Eingriff wird die Patientin noch für 30
Minuten zur Beobachtung behalten.
Die Ultraschalluntersuchung, die im Rahmen der Chorionzottenbiopsie durchgeführt ermöglicht die genaue Bestimmung des Schwangerschaftsalters. Uf eine weitere anatomische Untersuchung des Feten muß aus organisatorischen Gründen verzichtet werden. Deshalb raten wir die vorgesehene Ultraschallkontrolle der 20. SSW wahrzunehmen. Diese Untersuchung in der 20 SSW ist nicht nur genauer, sondern erlaubt es auch eine Spina bifida des Feten auszuschließen.
Die Chorionzotten werden entsprechend der direkten Methode
analysiert. Es wird aber auch eine Kultur zur indirekten Untersuchung
angelegt, um falsch positive Ergebnisse auszuschließen.
In seltenen Fällen (1-2%) ist die Wiederholung der Untersuchung
notwendig und zwar dann, wenn nicht genügend Material gewonnen
wird. In manchen Fällen erfogt die weitere Kontrolle durch
Amniozenthese.
Wir raten, den Tag der Punktion ohne körperliche
Betätigungen zu Hause zu verbringen.
Für eine Woche nach dem Eingriff können die gewohnten
Tätigkeiten wieder aufgenommen weden, längere Reisen,
Ausflüge, sportliche Aktivitäten, Geschlechtsverkehr
sollten jedoch gemieden weden.
Am Tag der Punktion kann die Schmerzempfindlichkeit an der
Einstichstelle leicht erhöht sein und es kann auch zum Auftreten
von uterinen Kontraktionen kommen.
Sollte es zu
kommen, wenden Sie sich sofort an Ihren behandelnden Gynäkologen oder suchen Sie die Erste Hilfe auf.
Die Anti D-Prophylaxe besteht in der intramuskulaeren Injektion von Anti-D Antikoerpern.
Sei wird bei jeder Schwangeren bei der, der Rh-Faktor und der indirekte Choombstest negativ sind, sowie nach jedem invasiven Eingriff, wie Amniozentese, Chorionzottenbiopsie und Nabelschnurpunktion, nach einer Geburt oder einem Abortgeschehen, durchgefuehrt.
Nach der Anti-D Prophylaxe ist der indirekte Coombstest immer positiv und bleibt es fuer ca. 2 Monate.
Der Coombstest gibt Auskunft ueber den Blutspiegel der Anti D-Antikoerper, die mit der Prophylaxe verabreicht oder in seltenen Faellen im Rahmen einer Rh-Inkompatibilitaet von der Schwangeren selbst gebildet werden.
Durch die Injektion der Antikoerper werden die fetalen roten Blutkoerperchen, die in den muetterlichen Kreislauf gelangt sind, zerstoert und verhindern die Immunisierung der Mutter gegen die fetalen Blutkoerperchen.
Wenn die Schwangere selbst Anti-D Antikoerper bildet,wie im Falle der Rh Inkompatibilitaet, ueberschreiten diese die Plazentaschranke und zerstoeren die fetalen Blutkoerperchen. Die Folge ist eine fetale Anaemie, die mit Bluttransfusionen behandelt werden muß.
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